Das 14. Human-Capital-Forum fand am 7. November 2019 in München unter dem Motto „Unternehmenserfolg durch Fehler- und Innovationskultur“ statt. Warum dieses Thema? Wenn Deutschland Fortschritte in der Innovation machen will, müssen sich viele Unternehmenskulturen massiv ändern. Viel zu sehr steht heute noch die Fehler- und Schuldigensuche im Vordergrund, wenn etwas nicht läuft und neue Projekte in schweres Fahrwasser geraten. Innovationen dagegen erforderten – so der Vorsitzende des Human Capital Clubs (HCC) Peter Friederichs in seiner Eröffnungsrede – fünf zentrale Ingredienzien:
Dem Leitthema entsprechend setzte die Tagung auf exzellent abgestimmte Fachimpulse und begeisternde Diskurse. Als erster Redner überzeugte der Wiesbadener Buchautor und Unternehmer Felix Maria Arnet, der es als erfolgreicher Manager am eigenen Leib erleben musste, brutal zu scheitern. Sein sehr offenes und persönliches Bekenntnis zu Aufstieg, Fall und Weitermachen war ein berührender Impuls, wie schicksalhafte Einbrüche im eigenen Leben konstruktiv gemeistert werden können.
Die Suche nach der richtigen Fehler-und Vertrauenskultur in unseren komplexen Arbeitswelten lotete Professor Dr. Stephanie Rascher vom Institut für Human Factors aus Ismaning mit viel Expertise und wissenschaftlichen Background aus. Sie begeisterte durch ihre prägnanten Beispiele aus der Luftfahrtindustrie und zeigte, durch welche ausgeklügelten Verhaltensroutinen und komplexen Strukturen die LUFTHANSA Fehler eliminiert.
In der Paneldiskussion zum Thema JUST CULTURE ging Professor Rascher in den Diskurs mit Dr. Heike Caspari, Head of HR Leadership Development bei MTU Aero Engines in München. Diese zeigte auf, wie die Entwicklung von Vertrauenskultur und Innovation durch einen weltweiten Transformationsprozess unterstützt werden kann. Alexander Gedat als ehemaliger CEO von Marc O‘Polo betonte, dass konsequentes Delegieren und stringente Zielmotivation der beste Weg seien, um Unternehmen zum Erfolg zu führen. Buchautor und Professor Dr. Martin Schütte von der LMU München unterstrich schließlich die große Bedeutung der Personalauswahl- und -entwicklung, um Führungspersönlichkeiten zu finden, die auch in schwierigen Zeiten Vertrauen aufbauen und erhalten können.
Bereits zum fünften Mal überreichten Andreas Schubert, Geschäftsführer von Great Place to Work, und Peter Friederichs den gemeinsamen Sonderpreis für „Humanpotenzial förderndes Personalmanagement“. Die Auszeichnung nahmen dieses Jahr Marc Fuchs und Clemens Imberi vom Schwarzwälder Familien-Unternehmen STREIT Service & Solution GmbH & Co. KG GmbH aus Hausach entgegen. Im angeregten Dialog mit den beiden Firmenvertretern arbeitete HCC-Vorstandsmitglied Dr. Alexandra Hauser heraus, was beim Bürodienstleister STREIT die besondere authentische und innovative Firmenkultur ausmacht.
Ein weiterer Höhepunkt war der offene interaktive Großgruppenprozess zum Thema „Wie kann HR zum Innovationsmotor werden?“ Unter der anregenden Moderation von Jürgen Alexander Lehmann von der Elfsights GmbH wurden die Eindrücke des Tages reflektiert, ergänzt und zu neuen Ideen verarbeitet. Eine Fülle von Pros und Contras heizten den Prozess an und durch das Format konnte jeder mit jedem in den Austausch gehen.
Dr. Markus Wendt und Edith Volz-Holterhus vom HCC Vorstand starteten und beschlossen die sehr erfolgreiche Tagung. Der Themenball wurde in die Zukunft geworfen und weitere spannende HCC-Events in 2020 in Aussicht gestellt.
Einige Teilnehmerstimmen:
Weitere Berichte zum #hccforum2019 finden Sie hier:
Die Screening-Version des Tätigkeits- und Arbeitsanalyseverfahrens (TAA) ist ein handlungstheoretisch fundiertes arbeitspsychologisches Verfahren zur ökonomischen Ermittlung psychischer Belastungen in der Arbeit. Es wurde langjährig in Forschung und betrieblicher Praxis erprobt. Sie können Herrn Prof. Dr. Glaser und Frau Frau Dr. Strecker am 10. Juni 2021 im Webinar des HCC sehen und hören. Einladung erfolgt später.
Heute möchten wir Sie noch auf ein frisch erschienenes Buch unseres Mitglieds, Frau Prof. Dr. Stephanie Rascher „Teamlead – Führung 4.0“ aufmerksam machen. Frau Prof. Dr. Rascher schreibt: Wir haben hier die Quintessenz eines Forschungsprojekts zur Synergetischen Führung von Teams mit konkreten Praxistipps und Checklisten zusammengefasst.
Das Buch Teamlead – Führung 4.0 von Frau Prof. Dr. Stephanie Rascher können Sie hier bestellen.
Wichtigster Erfolgsfaktor und wichtigste Ressource des Unternehmens sind die Mitarbeiter. Da sind sich alle einig, dennoch wird es in der Unternehmensführung wenig beachtet. Grund ist die Zahlenfixierung des klassischen Managers, die ihm das Verständnis für die "weichen" Faktoren verbaut. Umdenken ist gefragt.